Gestern waren wir erneut in Idomeni und an der Tankstelle in Polykastro und haben dort vor allem Wasser, frisches Obst, Salatgurken und Müsliriegel verteilt. Viele Menschen haben richtig Hunger. Sie rupfen überall Unkraut und essen das danach. Die Zustände hier sind unfassbar!
Wir haben im vergangen Jahr einiges erlebt. Die Art wie mit Geflüchteten in Ungarn, Kroatien und Slowenien umgegangen wurde, war nicht gerade zimperlich. Wir mussten schon damals (in 2015) feststellen, dass Polizeigewalt wie jetzt in Mazedonien auch dort statt fand.
Viele der Geflüchtete sprachen uns gestern beim Verteilen von Essen und Getränken an und konnten gar nicht glauben, dass Europa sie jetzt im Stich lässt. Viele harren schon seit Wochen in Idomeni aus. Journalisten sagten uns, dass sie in den neuen „offiziellen“ Camps in Griechenland gewesen sind und dass die Geflüchteten dort genau so unterversorgt sind wie in Idomeni. Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: Um die neuen Camps stehen große Zäune und die Menschen sind dort oft eingesperrt. Die totale Unterversorgung und die Zäune um die neuen Camps sind nur zwei der Gründe, warum viele Geflüchtete nicht in Griechenland bleiben wollen. Sie möchten nach wie vor nach Nord-Europa weiter reisen.
Es ist auch kein Wunder, dass viele Geflüchtete in Griechenland unterversorgt sind. Das Land leidet nach wie vor unter der EU-Sparpolitik und die Wirtschaft steckt immer noch in einer tiefen Krise.
Auch Heute werden wir uns wieder nach Idomeni und Polykastro begeben und dort erneut Wasser und Nahrungsmittel verteilen.




