Zwei Aktivisten von Cars Of Hope befinden sich erneut auf der Balkanroute. Dieses Mal in Bosnien, genauer gesagt, in der kleinen Grenzstadt Velika Kladuša, an der bosnisch-kroatischen Grenze.
Seit Jahren ändert sich die Balkanroute, auf der Geflüchtete versuchen das sichere Europa zu erreichen, aufgrund von geschlossenen Grenzen und der sich immer weiter verschärfenden Asylpolitik der Europäischen Union.
In Bosnien kommen nun mehr und mehr Refugees an und da Kroatien die Grenze geschlossen hat und mit Frontex, Polizei, Kameras, Hubschraubern und Hunden die Geflüchteten an ihrer Weiterreise hindert, spitzt sich die Situation hier immer weiter zu. Aktivisten, die schon seit einigen Jahren auf der Balkanroute unterwegs sind, sprechen bereits von einem zweiten Idomeni, was hier entstehen könnte. Und auch wir fühlen uns an die Anfänge an der griechisch-mazedonischen Grenze erinnert.
Auch wenn die Bevölkerung hier in Velika Kladuša alles dafür tut den Menschen zu helfen, die hier ankommen, mangelt es an allen Ecken und Enden. Bosnien ist ein armes Land und hat kaum Infrastruktur, um die Geflüchteten menschenwürdig zu versorgen.
Volunteers, Aktivisten, Graswurzelbewegungen und NGOs versuchen nun auf einem Gelände am Rande der Stadt Notunterkünfte für Familien, Verletzte und ältere Menschen zu errichten. Der Besitzer des Geländes hat dort zwei alte, verfallene Container zur Verfügung gestellt, die nun renoviert werden müssen, um wenigstens einigen Menschen hier eine Unterkunft bieten zu können. Auch hier kommt es immer wieder zu heftigen Regengüssen und viele der Geflüchteten haben nicht einmal ein Zelt, sondern schlafen stattdessen im Freien.
Mit einer Handvoll Leuten haben wir die Container besichtigt und eine erste Kostenkalkulation erstellt, sowie bereits einen Generator, Werkzeug und Besen, sowie Overalls und Masken besorgt. Der Müll, vor allem aber die Steinwolle, mit der die Container isoliert waren, muss zunächst beseitigt werden. Dafür brauchen wir auch die Overalls und Masken, denn die Steinwolle besteht aus kleinen Splittern, die sich überall auf der Haut festsetzen und ihren Weg auch in die Lunge finden können. Als nächstes werden die Container mit einem Hochdruckreiniger gesäubert, desinfiziert und neu verschweißt. Rostige Stellen werden ausgetauscht und natürlich werden wir auch neue Fenster und Türen einbauen. Dafür hat uns eine Firma aus der Region bereits ihre Unterstützung zugesichert. Anschließend werden die Container gestrichen und mit Hochbetten versehen. Wir planen außerdem zwischen den beiden Containern zumindest ein Sonnensegel zu installieren, damit sich die Geflüchteten tagsüber draußen im Schatten aufhalten können. Im Sommer ist es in Bosnien oft über 30 Grad warm. Ebenfalls wäre es möglich aus OSB-Platten weitere Unterkünfte auf dem Gelände zu errichten. Hierfür wird aber natürlich noch mehr Geld benötigt, sowie die Zustimmung vom Besitzer des Geländes.
Wir wollen versuchen in zwei Wochen mit den beiden Containern fertig zu sein, so dass möglichst schnell einige Familien, ältere oder verletzte Menschen nicht mehr gezwungen sein werden, im Freien zu übernachten.
Der Generator soll dann zumindest tagsüber für einige Stunden ebenfalls als Stromquelle dienen, damit die Geflüchteten ihre Mobiltelefone aufladen können. Das Smartphone ist auf der Flucht ein wichtiges Hilfsmittel, nicht zuletzt auch um mit der Familie und Freunden in Kontakt bleiben zu können.
Auf dem Gelände befinden sich bereits die mobilen Duschen, die mit einem Truck mit Wasser versorgt werden können. Dieser kommt einmal am Tag zu einer bestimmten Uhrzeit und produziert warmes Wasser. Daneben haben wir einen Kleidertausch eingerichtet. Die Geflüchteten bekommen dort nach dem Duschen neue Kleidung und können ihre alten Sachen abgeben. Diese werden dann gewaschen und zurückgegeben oder neu verteilt.
Cars Of Hope wird versuchen dieses Projekt so gut wie möglich auch von Wuppertal aus zu unterstützen, wir haben sogar unseren Aufenthalt hier bereits um einige Tage verlängert. Mit den Leuten von S.O.S. Team Kladuša arbeiten wir schon seit einigen Jahren auf der Balkanroute zusammen und wollen diese Zusammenarbeit auch aus Deutschland fortsetzen. Wir planen ebenfalls erneut nach Velika Kladuša zu kommen, da wir uns sicher sind, dass unsere Hilfe in den kommenden Monaten hier dringend von Nöten sein wird.
Für die Renovierung der beiden Container wird jetzt dringend Geld benötigt. Zwar sind viele Dinge hier in Bosnien nicht teuer und viele Firmen versuchen das Projekt mit Rabatten zu unterstützen, doch gerade finanzielle Unterstützung ist das, was in Velika Kladuša am dringendsten gebraucht wird.
Bitte spendet für die Crowdfunding Kampagne: https://social.fund/kfifpt/
Sollte die Crowdfunding Kampagne mehr Geld einspielen, als den hier angegebenen Betrag, wird das Geld dafür verwendet die Geflüchteten hier in Velika Kladuša auf anderen Ebenen zu unterstützen. Das sind zum Beispiel Zelte, Schuhe, Rucksäcke, da viele Geflüchtete ihre Habseligkeiten in Plastiktüten mit sich herumtragen müssen, aber auch Nahrung, Wasser, Medikamente und Hygieneartikel.
Jeder Euro hilft den Menschen, die auf der Suche nach Sicherheit und Frieden hier her kommen.
Dieses Projekt wird von vielen verschiedenen Gruppen, NGOs, Volunteers, Einwohnern und Initiativen unterstützt und vorangetrieben. S.O.S. Team Kladuša, No Name Kitchen und Cars Of Hope sind ein Teil davon.
Wir bedanken uns bei allen, die uns so tatkräftig unterstützen und unterstützt haben.

Unterstützt Geflüchtete in Bosnien
€1,00
Volksbank im Bergischen Land
Kontoinhaber: Hopetal e.V.
Verwendungszweck: Cars of Hope
IBAN: DE51 3406 0094 0002 9450 87
BIC: VBRSDE33XXX
PayPal Konto: carsofhopewtal@gmail.com
Livestream von heute als Video: https://www.pscp.tv/w/1djGXdrredeGZ
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