Pressemitteilung Cars of Hope 30. Mai 2016

– Flüchtlingscamp in Idomeni geräumt, Versorgung in staatlichen Camps unzureichend

– Neue Crowdfunding Kampagne: Cars of Hope arbeitet weiter, Veranstaltung im Cafe Ada

Am 24. Mai hat die griechische Polizei mit der Räumung des Flüchtlingscamps in Idomeni begonnen. Nach etwa 3 Tagen war die Räumung vollendet.

Die Räumung verlief friedlich, was auch nicht verwunderlich war, denn in den Tagen zuvor wurde der Widerstand der Geflüchteten gebrochen, indem die Griechische Polizei kaum noch Nahrungsmittel für die Geflüchtete ins Camp ließ. Einer unserer Helfer war vor Ort, als zwischenzeitlich das Wasser in Idomeni abgestellt wurde.

Cars-of-Hope-Helfer René Schuijlenburg sagt: „Schon in der Woche bevor das Camp in Idomeni geräumt wurde, wurden immer mehr Hilfslieferungen für Geflüchtete durch die Griechische Polizei gestoppt. Am 22. Mai, also 2 Tage bevor die Räumung begann, war ich dann Zeuge, wie an mehreren Stellen im Camp das Wasser abgedreht wurde. Die Geflüchteten wurden also regelrecht ausgehungert, meines Erachtens eine perfide und menschenverachtende Methode, um die Menschen dort zu brechen. Journalisten und Helfer durften das Camp in Idomeni zuletzt gar nicht mehr betreten. Die europäische Öffentlichkeit sollte wohl nicht sehen, was dort vor sich geht.“

Viele Menschen haben das Camp Hals über Kopf freiwillig verlassen, um zu verhindern, dass sie von der Polizei in eines der vom griechischen Militär geführten staatlichen Camps gebracht werden. Nicht ohne Grund, denn die Versorgung in vielen der staatlichen Camps ist oft noch schlechter als in Idomeni. Schuijlenburg dazu: „Zelte wurden oft dicht an dicht in alte Lagerhallen in Industriegebieten aufgestellt. Laut UNHCR ist die Luftzirkulation erbärmlich und die Bereitstellung von Nahrung, Wasser, Toiletten, Duschen sowie elektrischem Strom völlig unzureichend. In mindestens einem der staatlichen Camps musste ein Teil der Menschen ohne Zelt draußen im Freien schlafen.“

Cars-of-Hope-Helfer*innen haben für einige Familien mit Kindern eine andere Unterbringung organisiert. Schuilenburg: „Es gab einige Familien mit kleine Kindern, die alle registriert sind und deswegen gültige Papiere haben. Die Menschen hatten Hunger, waren völlig verzweifelt und hatten Angst um ihre Kinder, falls die Räumung eskalieren sollte. Sie entschieden sich kurz vor der Räumung, Idomeni zu verlassen. Wir haben dann für die Familien Wohnraum in Griechenland organisiert.“

Die Familien werden jetzt weiterhin von Cars of Hope unterstützt. Schuijlenburg dazu: „Wir unterstützen die Familien mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln, zahlen die Miete für die Wohnungen und finanzieren alles, was Menschen sonst noch für das alltägliche Leben benötigen. Wir sind zwar der Meinung, dass dies eigentlich eine staatliche Aufgabe ist und dass Länder wie z.B. Deutschland diese Menschen aufnehmen müsste, da Griechenland nach wie vor in einer tiefen wirtschaftlichen Krise steckt, aber da die EU Politik diese Menschen völlig im Stich gelassen hat, übernehmen wir jetzt diese Aufgaben.“

Cars of Hope hat eine neue Crowdfunding-Kampagne gestartet, um dies alles zu finanzieren. Schuijlenburg: „Wir bedanken uns für die großartige Unterstützung, die wir bis jetzt bekommen haben. Das ist wirklich großartig. Gleichzeitig bitten wir um weitere Unterstützung, denn die Situation ist nach der Räumung von Idomeni eher schlechter als besser geworden. Neben der Unterstützung für die Familien, werden wir den Geflüchteten helfen, die in den staatlichen Camps untergebracht wurden. Wir werden für sie mobile Ladestationen für das Aufladen von Handy’s aufbauen und auch dort Nahrungsmittel und Wasser verteilen. Wenn die finanziellen Mittel es zulassen, werden wir auch weitere Wohnungen für Geflüchtete mit Papieren anmieten, damit sie menschenwürdig untergebracht werden können.“

Am 30. Juni (20:00 Uhr) werden Helfer von Cars of Hope eine Veranstaltung im Café Ada machen, wo sie über ihre Arbeit und der Fortgang des Projekts berichten werden. Für diese Veranstaltung wurde eine neue Video-Dokumentation gemacht, die in Wuppertal noch nicht zu sehen war. Das Café Ada befindet sich in der Wiesenstraße 6 in Wuppertal. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, aber Cars of Hope würde sich über eine kleine Spende für die weitere Arbeit freuen. 

Ihr könnt unsere Arbeit mit Geflüchteten unterstützen. Dafür könnt ihr zum Beispiel bei unserer Crowdfunding-Kampagne für Geflüchtete in Griechenland mitmachen: https://www.youcaring.com/refugeesgreece

Ihr könnt unsere Arbeit mit Geflüchteten auch durch eine Überweisung auf unser Spendenkonto unterstützen:

Kontoinhaber:Sozialtal e.V.

Iban: DE80 33050000 0000 6968 49

Bic: WUPSDE33XXX

Verwendungszweck: Cars Of Hope

Alle Spenden werden über Sozialtal e.V abgerechnet. Spendenquittungen können ausgestellt werden. Wenn ihr eine Quittung braucht, schickt eine Mail an carsofhopewtal@gmx.de mit eurem vollständigen Namen und der Postadresse, damit wir euch eure Spendenquittung zuschicken können.

Cars of Hope Wuppertal

Für Interviews und weitere Informationen stehen wir euch gerne zur Verfügung:

– Email: carsofhopewtal(@)gmx.de

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